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   Isabelle Arn
Angelockt durch die Atmosphäre, die Farben, die Lichter, die eigenartigen Gerüche der Zirkuswelt, stürzt sich die Genfer Künstlerin Isabelle Arn mit Begeisterung und Leidenschaft in dieses Universum voller Geheimnis und Zauber, das die verschiedensten Künstler wie Athleten, Akrobaten, Trapezkünstler, Clowns, Jongleure, Seiltänzer, Musiker, Dompteure, Schausteller oder Tierzüchter in einer betäubenden Dynamik vereint.
Das Zelt, die Arena, die Zuschauer, die Masken, die Tiere, Löwen, Tiger, Elefanten, bilden das Wesentliche dieses Arbeitspensums, für das die Künstlerin Deckfarben und Fettkreide auf Papier verwendet.
Indem Isabelle Arn einen scharfen Blick, beobachtend, ohne Schminke, aber emotionsgeladen auf die Wesen und handelnden Personen, die sie umgeben, wirft, öffnet sie den Blick für eine packende Realität, die sich besonders in der Serie der Masken bestätigt. Unter der Form expressionistischer Porträts, mit von Schwarz umrahmten Gesichtern, mit Bestimmtheit gemalt, abwechselnd mit Schwung, sogar Ungestüm, Rot und Schwarz, das Feuer und das Nichts. Gewisse von ihnen, mit einem Ausdruck von Glut oder Nebel, scheinen einen Punkt in der Ferne, im Unendlichen zu fixieren. Besonders ein sehr schönes Frauenporträt, mit länglichem Gesicht, perlmutterartig, untermalt durch einen schwarzen Haarwuchs, ebenso die Augen identisch schwarz umrandet, zeigt eine lange und feine Nase mit Rot unterlegt, das über Wange, Lider und Mund auf expressionistische Weise übergreift. Ein anderes Porträt, das eines weissen Clowns, niedrige Stirn, erhöht um einen von blau umringten Punkt, zeigt im Gegensatz ein rundes Gesicht, die Augen geschlitzt, einen breiten blauen Mund, die feinen Lippen geöffnet, die den grösseren Teil des Gesichtes spalten. Darüber errät man Kleider des Clowns. Derart viele Masken und Porträts, derart verschiedene Ausdrücke, in einem Umfeld wo alle Übertreibung und Überschwang der Farben leichtes Spiel haben.
Ausser dem Zirkus schafft die Künstlerin eine erstaunliche Serie, geprägt vom gleichen expressionistischen Stil, in Verbindung mit der Frau als Schuhträgerin. Ganz und gar originell bringt dieses Teil der Werke die Zeichentalente der Künstlerin ans Licht, die die Stellungen der beschuhten Füsse vervielfacht, in Draufsicht, mit gekreuzten Beinen, nebeneinander oder verschoben.
Während in Genf, internationale Hauptstadt des Zirkus im Jahr 2010, Zirkuszelte an allen Ecken spriessen und eine Ansammlung von Artisten anzieht, ist eine künstlerische Ausstellung über das Thema Zirkus ein nicht zu vermissender Treffpunkt.

Isabelle Arn lebt und arbeitet in Genf. Diplomiert in Geschichte (1992), widmet sie sich seither der Ölmalerei, der Malerei mit Deckfarben und Fettkreide. Eine Monografie : Isabelle Arn, Les Huiles, Chouette Editions, Genève, bebildert ihren Weg.
Übersetzung : Günther Löhr


Dr.Danielle Junod-Sugnaux


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  Isabelle Arn